Anfang einer Geschichte

Wer mag, kann das weiterspinnen. Vielleicht wird etwas Gemeinsames draus – und vielleicht auch nicht.

Herr Grauzwierl war der Sohn und Erbe des Börsenmaklers Gernot Grauzwierl und bewohnte die väterliche Villa – ein türmchenbewehrtes spitzbogiges Monstrum aus dem 19. Jahrhundert – alleine, nicht nur weil er keinen Menschen in seiner Nähe haben wollte, sondern auch, weil kein Mensch ihn gern in seiner Nähe hatte.
HERR GRAUZWIERL stand auf dem Messingschild an der Tür. In seiner Jugend mußte er wohl auch einen Vornamen gehabt haben, aber niemand erinnerte sich daran – nicht einmal er selbst.

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122 Antworten auf Anfang einer Geschichte

  1. tmp sagt:

    Erika,
    in der “Goldenen Gondel”, einem italienischen Eiscafe, nimmt Friedebald täglich seinen Espresso zu sich, so um die elfte Stunde…
    Jetzt sind wir im namenlosen Fischlokal, aber das können wir natürlich ganz schnell ändern… Wir wäre es mit “Zum Dicken Butt” oder einfach “Die Forelle”..??
    Wir wissen ja noch nicht, um unsere Geschichte mehr im Norden Richtugn Meer oder in Süden des Landes spielt… :wink: :wink: :wink:

  2. tmp sagt:

    Fortsetzung..:

    Sollte er sich etwa den Vormanen des Mannes angeeignet haben, der der Erzfeind seines alten Schulfreundes und gleichzeitig auch sein Widersacher um die Gunst von Alfreds kleiner Schwester, Lisa, ist..?? Sollte er Alfred sagen, dass der Freiherr zu Munsterburg war gerade erst gestorben..??

    Grauzwierl beschloss, auf jeden Fall heraus zu bekommen, ob dieser Friedebald Freiherr zu Munsterburg tatsächlich dahinter steckte… Auf jeden Fall so lange wollte er Alfred nichts von seinem Einfall erzählen, den Munsterburgschen Vornamen anzunehmen…

    Jetzt war das Gebot der Stunde, die Ehre seiner großen Schulliebe Lisa mit den langen roten Haare zu retten und Alfred beizustehen, wie schlimm es auch immer kommen möge…

    Grauzwierl, des Sohn des Börsenspekulaten Gernot Grauzwierl, wanke,…nein er torkelte, aber nicht vom Schnaps, den die zwei in ihrer Wiedersehensfreude getrunken hatten, sondern vor Schmerz und Entsetzen…

    Er griff nach der Lehne des nächstbesten Stuhls, um ihn sich heranzuziehen, doch in seiner Rage warf er den Stuhl um…

  3. Erika sagt:

    ja, ach sooo, die Goldene Gondel wechsel ich dann mal besser aus in ” Zur Forelle” :shock:

  4. Erika sagt:

    Fortsetzung…..:

    beim Versuch, den Stuhl wieder auf seinen Platz zu stellen, blieb er mit seinem rechten Schuh in der unter Querleiste zwischen den hinteren Stuhlbeinen hängen und stürzte zu Boden , er stöhnte und nach einem Ringen nach Luft lag er regungslos am Boden…….
    Alfred stand der Schrecken im Gesicht, als er den Telefonhörer griff und die Nummer des Rettungsdienstes wählte……. ( so hatte er sich seinen ersten Arbeitstag in der Tat nicht vorgestellt….) “Grauzwierl !!!!” rief er und legte seine Hand auf dessen Herzgegend ….. der Schweiß tropfte ihm von der Stirn und Tränen stiegen in seine Augen…………da ertönte auch schon ein Tatüüü-Tataaaa…………………in der Ferne…………….

  5. Erika sagt:

    in eigener Sache:
    aaaahhhhh :mrgreen: hier ist sie……………. hatte sie vorübergehend nicht mehr gefunden :-(

  6. tmp sagt:

    Fortsetzung..:

    Grauzwierl brachte nur noch eine Schnappatmung zustande und hatte die Augen ganz verdreht…
    “Das war wohl alles ein bisschen viel auf ein Mal..?? überlegte Alfred, als die Sanitäter mit ihrer Trage hereinstürmten. Er hatte inzwischen seinem alten Freund Grauzwierl den Kragen geöffnet und die Weste aufgeknöpft…
    “Lassen Sie uns jetzt mal ran…”, hörte er hinter sich eine feste Stimme sagen und Alfred war heilfroh, dass die Hilfe so schnell da war…
    “Das ist ja der alte Kautz Grauzwierl !! Will er etwa nicht mehr..??”

    Alfred stand fassungslos einige Schritte beiseite und wischte sich den Schweiß mit seinem Taschentuch ab… Jetzt musste er sich erst einmal erholen von dem großen Schreck und bestellte bei der Bedienung noch einen weiteren Schnaps, obwohl er wusste, dass er gar nicht soviel verträgt.

    “Wo bringen Sie ihn denn hin” erkundigte sich die Restaurantchefin, der der Schreck auch ordentlich in die Glieder gefahren war…
    “Ins Städtische…” war die knappe Antwort und schon rauschten die beiden Sanitäter mit Grauzwierl in eine Decke gewickelt auf der Trage liegend davon…

    “Der alte Kautz Grauzwierl..??” überlegte Alfred noch einen Moment, aber dann wurde er abrupt aus seinen Gedanken gerissen…

  7. Erika sagt:

    Fortsetzung……:

    die Restaurantchefin fragte ihn , ob er sich noch in der Lage sieht, im Restaurantbetrieb weiterzuarbeiten für diesen Tag. Alfred war die Sache ein wenig peinlich, weil es ja seine neue Arbeitsstelle war. “Es tut mir außerordentlich leid, was vorgefallen ist” sagte er ganz kleinlaut, aber die Chefin antwortete sehr freundlich: ” Machen Sie sich nur keine Gedanken, das war doch nicht Ihr Verschulden” …. “dieser Herr kommt öfters hierher zum Essen, seltsam erscheint er mir manchmal schon”.
    Alfred war das alles ehrlich gesagt doch etwas viel geworden und er stotterte: “Ehrlich gesagt, würde ich gerne zum Krankenhaus fahren”….
    “Das ist überhaupt kein Problem, ich finde es auch eine gute Entscheidung, wenn Sie das tun würden”….. “Sie können sich gerne nochmal telefonisch heute abend bei mir melden, dann können wir alles weitere noch besprechen”….. Alfred fiel ein Stein vom Herzen, nie zuvor hatte er so eine Reaktion erlebt an einem Arbeitsplatz….. Er nahm seine Sachen und eilte hinaus , wartete auf den Bus, der Richtung Städtisches Klinikum fuhr…. noch immer fand er die ganze Geschichte sehr sehr merkwürdig, aber nun musste er es durchstehen und sein Vorhaben in die Tat umsetzen, sich um den alten Grauzwierl zu kümmern…………..

  8. tmp sagt:

    Fortsetzung..:

    …doch das war gar nicht so einfach, denn “Friedebald”, wie er sich selbst seit einer Woche nannte, was Alfred noch gar nicht wusste, also der alte “Kautz” Grauzwierl, war inzwischen auf der Inneren Intensiv mit allerlei Schläuchen und Apparaten verbunden, die seine Lebensfunktionen überwachen und aufrechterhalten sollen… Da durfte Alfred erst mal gar nicht hinein, da er kein Angehöriger des Patienten war und zu den regulären Besuchszeiten wiederkommen sollte…

    “Schwester können Sie nicht mal eine Ausnahme machen..?? Bitte, er ist ein alter Freund aus Kindertagen und ich habe vorhin miterlebt, wie er zusammengebrochen ist…” stammelte der gute Alfred enttäuscht und in tiefer Sorge…

  9. Erika sagt:

    Fortsetzung ……….:

    ………..”Kennen Sie seine Angehörigen?” Schwester Kunigunde (auf dem Schild an ihrem Kittel zu erkennen) fragte energisch……
    “mmmmmmmmhhhhhhhhhh, EIGENTLICH nicht “, gab Alfred klein bei….
    “Wir müssen aber zuerst seine Angehörigen verständigen, das erweist sich als sehr schwierig, weil wir keinerlei Telefonnummern haben…..”
    “Ich bin Ihnen gernen behilflich” sagte Alfred, fast freudig, weil er ja vielleicht doch noch den Grauzwierl zu Gesicht bekommen kann.
    Alfred hatte da plötzlich eine Blitzidee………………….
    Er vereinbarte , in einer Stunde wiederzukommen und eventuelle neuere Informationen mitzubringen…..
    “Wir müssen leider auch noch die Polizei verständigen”,sagte Schwester Kunigunde, “denn auch der Rettungsdienst konnte nur bruchhaft Angaben zu seiner Person machen, einen Ausweis hatte er gar nicht dabei…….”

    aus einem Nebenraum klang schöne Musik, die ihn etwas beruhigte

    http://www.youtube.com/watch?v=p0flSlm3rGU

    “also bis später.”………… sagte er dann und ging davon…. die Musik in den Ohren nachhallend……..

  10. tmp sagt:

    Sehr schöne, entspannende Musik… Ich glaube, die ist genau richtig fürs Krankenhaus, erika… ;-)

  11. tmp sagt:

    Fortsetzung..:

    Nun galt es also für Alfred, herauszubekommen, wo sein alter Jugendfreund, der Grauzwierl, denn eigentlich wohnte und welche Angehörigen er wohl hatte…

    Zunächst machte er sich aber auf zurück zu dem Restaurant, in dem er seit heute arbeitete…
    Die nette Chefin würde ihn bestimmt unterstützen und also stieg er wieder ein in die Buslinie 4 vom Krankenhaus zum alten Rathaus, die fast dierekt vor der “Forelle” eine Haltestelle hatte…
    Die Wirtin des Fischrestaurants staunte nicht schlecht, als Alfred so kurze eit wieder vor ihr stand…
    Schnell war alles erzählt und die beiden bastelten an einem Plan…

  12. Erika sagt:

    Fortsetzung…:

    Die Wirtin kannte ein älteres Ehepaar, das den Börsenmakler Gernot Grauzwierl noch in Erinnerung hatte, vielleicht erinnerten sie sich an weitere Verwandte von ihm. Sie wusste, dass der Sohn des Ehepaares in der Druckerei arbeitete. Vielleicht sollten sie dort einmal nachfragen..
    “Das wäre doch eine Idee, einmal in der Druckerei vorbeizuschauen und nach Herrn Zupf zu fragen….. vielleicht kann der uns die Adresse oder Telefonnummer von seinen alten Herrschaften geben “….. “Ein Versuch wäre es allemal wert” gab Alfred in die Hände klatschend zur Antwort….
    “Wollen wir gleich hingehen?”……….”Ja, das wäre das Beste, sonst ist vielleicht geschlossen”………..Die Wirtin meldete sich bei einem Angestellten für eine kurze Zeit ab und dann machten sich beide auf den Weg ….. zur kleinen Druckerei am Rande der Stadt………

  13. tmp sagt:

    In der kleinen Druckerei am Rande der Stadt mit dem programmatischen Namen..: “Wir machen Druck…” endlich angekommen, fragte Alfred, ob er den Herrn Zupf mal sprechen könnte…
    Der Erste Druckereimitarbeiter kannte den Kollegen gar nicht, weil er erst seit zwei Jahren dort arbeitete…
    “Das ist der alte Egon,” rief eine heisere Stimme hinter der alten “Heidelberger” hervor, ” Der ist vor drei Jahren in Ruhestand gegangen…” Etwas behäbig kam dann ein weiterer Mitarbeiter in den durch einen Tresen abgetrennten Verkaufsraum…
    “Also Egon Zupf, heißt der eigentlich.., sagte Alfred erleichtert. “Wissen Sie vielleicht auch, wo wir den finden können..??
    “Ja, schon,” war die Antwort, “…wenn er da noch wohnt, finden sie ihn sicher in der Sperlinggasse Nummer vier in der Oberstadt.”
    “Ach, der wohnt also nicht mehr neben den Grauzwierls..??”
    “Nee, schon lange nicht mehr, aber “Grauzwierl” ?, “Grauzwierl”..?? Da war doch was… Richtig, für den Friedebald Grauzwierl habe ich doch gestern erst Visitenkarten gedruckt. Wollen Sie die gleich mitnehmen..?? Die sind im Voraus in der letzten Woche schon bezahlt worden…”
    “Visitenkarten ?? Friedebald ?? Visitenkarten für Grauzwierl ?? …den “Alten Kautz” ??”
    “Ja, richtig, ein bisschen seltsam ist der Herr schon, aber er hat im Voraus alles bar bezahlt !”
    Und sie meinen, wir sollten seine Bestellung gleich mitnehmen..?”
    “Ja, wenn Sie den Herrn kennen..??”
    “Ja, den kenne wir schon…natürlich…deswegen sind wir ja hier,” mischte sich Alfreds Chefin jetzt ein. “Geben Sie nur her, wir nehmen sie mit .”

    “Und die Briefbogen und -umschläge auch..,” gab der zweite Druckerei-Mitarbeiter zu bedenken…

    “Ja, natürlich… die auch… Geben Sie nur alles her. Wir bringen es dem Herrn Grauzwierl vorbei.” sagte die Wirtin der “Forelle” mit bestimmender Stimme. “Also “Sperlingsgasse 4″..?? So war doch die Adresse von Egon Zupf..?? Also, vielen Dank erst einmal und auf Wiederschau´n”

    Die beiden verließen die kleine Druckerei am Rande der Stadt und waren Guter Dinge, jetzt noch mehr für den alten Grauzwierl im Krankenhaus tun zu können.

    Während die Chefin von Alfred den Wagen lenkte, schaute er auf das Paket, eingewickelt in braunem Packpapier, auf dem außen ein Muster von jeweils einer Visitenkarte und einem Briefbogen aufgeklebt war…
    “Friedebald Grauzwierl”… sinnierte Alfred, während seine Chefin am Steuer laut über “Frauen am Steuer, tyyypisch” schimpfte…

  14. Erika sagt:

    Fortsetzung….:

    Alfred gab dem Schimpfen nicht so sehr viel Aufmerksamkeit, der Name Friedebald ließ ihn nicht zum konzentrierten Denken kommen, es schwirrten seltsame Gedanken durch seinen Kopf….. Friedebald, Friedebald, ach …… nein, dachte er ,nicht wahnsinnig werden wegen diesem Namen…… Er merkte gar nicht recht, dass sie scharf abgebogen waren und mit quietschenden Reifen das Auto zum Stehen kam.
    “Alfred, was ist mit Ihnen?”….. “Waaarummm?” “Irgendwie sind sie seit dem Empfang dieser Karten und dem Briefpapier wie verwandelt, es ist doch gut, jetzt haben wir was in der HAnd und können im Krankenhaus vorsprechen, die lassen Sie jetzt bestimmt zu ihm. “Ach”…. “Nein”…. “Es ist nur….. dieser NAme so seltsam, er erinnert mich an jemanden…..”
    “Mmh…. da kann ich jetzt auch nichts genaues dazu sagen, ich kenne den Typen eigentlich auch nur mit dem Nachnamen”….. “Es wäre auch nicht weiter schlimm, wenn da nicht noch so eine alte Geschichte in meinem Kopf herumschwirren würde, die jetzt irgendwie wieder aufgewirbelt wurde “……. Es war wirklich alles zuviel für den armen Alfred, er würde am liebsten das ganze rückgängig machen, aber nun ist es zu spät….. da muss er jetzt hindurch, da hilft alles nichts…..
    “Wie kann ich Ihnen noch helfen?” fragte die Wirtin sehr freundlich, “Ich dachte sie freuen sich darüber, dass wir weitergekommen sind”…..
    “Ja, tu ich auch , ja, es ist sehr sehr merkwürdig” er stockte und mit einem kleinen Lächeln bedankte er sich bei seiner netten Chefin…….
    wie wird das noch alles weitergehen……. konnte er damit fertigwerden….
    diese Gedanken hämmerten in seinem Hirn, aber er wollte nicht aufgeben und nahm die Umschläge mit…….

  15. Erika sagt:

    Ja, wie wird das noch alles weitergehen??????????
    das fragte er sich immer noch nach langer langer Zeit…….

    die Erinnerungsfetzen in seinem Gehirn waren nicht mehr zusammenhängend, wie wird das wohl noch enden???
    Noch lange kein Ende in Sicht, er wartete und wartete auf den Geistesblitz, der die ganze verzwickte Lage entwirren könnte, drönende Gedanken…..

  16. Erika sagt:

    …… Gedanken , Gedanken , Gedanken, Gedanken,
    never ending story…………. die Zeit vergeht und vergeht

    ALLES HAT SEINE ZEIT

  17. Sylvia sagt:

    Es ist eher so, dass wir vergehen :smile:

  18. Erika sagt:

    wir vergehen in der Zeit , morgen sind wir Vergangenheit :smile:
    also leben und LACHEN wir JETZT
    http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=p32OC97aNqc

  19. Sylvia sagt:

    Süß, diese Mischung aus Lachen und Wollen.

  20. Erika sagt:

    ….. inzwischen ist es Winter geworden, bald schon kommt der erste Schnee und die Geschichte ist immer noch eingefroren….., ob sie je wieder auftaut und weiterleben wird, die Zusammenhänge sind sehr verwirrt und keiner weiß mehr so richtig Bescheid. Es war eine schöne Zeit damals, Erinnerungen werden wieder wach……. ach ja….

  21. Erika sagt:

    Jetzt ist auch schon der Frühling gekommen :roll:
    alles blüht und wächst
    ….. aber die Geschichte ist in die Geschichte eingegangen
    ……… vielleicht treibt doch noch irgendwann ein kleiner Ableger aus….
    und es wird ein großes Werk daraus
    doch alleine macht das Schreiben keinen Spaß
    lieber tmp , ich wünsch mir was :smile:

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