.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Im Anderen den Schatten lieben
den ein Gedanke wirft, der dich schon allzu lang begleitet,
daß er beinahe du geworden ist.
Dein Durst, der schon im Anbeginn der Jahre
obwohl du weintest, ungestillt nur blieb
wird dir im Laufe deines Lebens
als Mann als Frau, als Anderer begegnen
und dich erinnern an den Schmerz der großen Leere:
Nicht-Anwesenheit.
Wie ein Magnet wird er dich ziehen
aus allem was dich fest und sicher macht
in seinen gierig roten Schlund.
Und du, du wirst es Liebe nennen, weil es dich Ach so sehr erinnert
an das was du auch damals nicht bekamst.
Die unerfüllte Liebe aber zu verdammen
bloß weil sie leer und traurig macht,
ist nicht der Weg die alte Wunde ein für allemal zu schließen.
Dem Anderen aber, der dich flieht
Ich liebe dich
laut nachzubrüllen,
wohlwissend, daß dein Mangel dann
die ganze Welt zum Lachen bringen kann,
mag dich von diesem alten Fluch erlösen.
Und siehe da!
Der Andere, der Mann, die Frau
steht dann vor dir, bar jeglich aufgemalten Schleiers
und großer, wilder Illusion.
Entzaubert, menschlich, ganz normal
ein liebenswertes, sehr vertrautes Wesen
genau wie du.
Mehr aber nicht.