Und wieder ist ein Tag zu Ende,
er hat dir Arbeit viel gebracht !
Nun blaun am Himmel milde Sterne,
groß und voll Frieden kam die Nacht.
Albert Sergel
Heute wird jemand zu Grabe getragen, mein Onkel. Als ich vor einigen Tagen am Friedhof war, bin ich so durch die Reihen geschlendert und hab mir dir Gräber ein bissi bewußter als sonst angeschaut und ein paar Fotos gemacht.
Und da standen sie, die Linden, säumen eine Reihe letzter Ruhestätten, durchdringen mit ihren Wurzeln die Grabsteine und
- heben sie aus.
Ein Sinnbild dafür, dass das Leben stärker ist als der Tod ?
Und Andre Heller, der dieses leicht Morbide, das über der Stadt so schwebt – vielleicht nicht so sehr im Text – aber doch in seiner Stimme mitschickt.
Sylvia – und am Ende sind dann doch wieder alle auf einer Ebene …
Noch nie war es schöner sterblich zu sein als in Wien.
Friedhöfe können die Kraftquellen und der Zugang zu unseren Ahnen sein. Dazu dürften die Toten aber nicht umgebettet werden.
So entsteht eine entwurzelte Gesellschaft.
( Sind die Wiener Gräber Dauergräber? Liegt dort also immer noch Herr Freud???)
Ja, wenn die Nachkommen das Grab weiterbezahlen, dann sind es Dauergräber.
Es gibt dann auch sogenannte Ehrengräber, die werden von der Stadt Wien bezahlt. Glaub ich zumindest.
Freuds Urne steht in London. Immer noch.
Friedhöfe sind Orte der Stille und übrigens auch grüne Lungen für Großstädte.
Zugang zu meinen Vorfahren ist mir, was sie hinterlassen haben an Liebe und Klugheit. Gräber sind für mich eine gute Stelle für das Gedenken, aber nicht die einzige und nicht die wichtigste.
Liebe Sylvia,
ich gehe gerne über Friedhöfe, die ich nicht kenne, und schaue mir die Grabsteine genau an… voll Demut vor dem Leben… und heraus komme ich voll Freude am Leben…
Alles Liebe von Elisabeth, bei der es immer runder zugeht…
Liebe Elisabeth,
Ja, schön, wenn’s rund wird.
Es ist jetzt August und wir könnten uns mal beim Grünspan treffen, wennst magst.
Lieben Gruß
Sylvia
Danke für die Bilder, ich finde Friedhöfe schön
Frieden und Stille geben mir Kraft und lassen mich in eine andere Richtung blicken, in die schon einige vorausgegangen sind…………
Ich mag sie auch, die Friedhöfe.
liebe sylvia
ich war ende juli in kärnten, dort ist mein papa begraben und ich konnte ihm seit seinen tod noch nie besuchen. der friedhof strahlte fürmich so eine ruhe aus und die vielfalt der grabsteine und die bepflanzungen das war schon sehr schön anzusehen.
ich wünsche meinem vater, dass er nun auch wieder ein schönes gepflegtes grab bekommt
liebe grüße von babsi
Liebe Babsi,
Ich finde es auch immer wieder interessant, welch unterschiedliche Atmosphäre durch die Bäume am Friedhof entstehen.
Auf dem Ottakringer Friedhof, dort war die Beerdigung, dominieren eher Nadelbäume, ab zu eine Linde und viele, viele Raben trifft man dort an.
Auf dem Baumgartner Friedhof, dort liegt mein Vater begraben, wirken die Gräber irgendwie leichter. Die vielen Birken tragen dazu vermutlich bei.
Und dort gibt es auch Grabstätten, die einfach aus Wiese bestehen, das mag ich eigentlich lieber als die schweren, dunklen Steine.
Lieben Gruß
Sylvia