… importiere ich mal einen Artikel von meinem Weblog.
Kerstin Hoffmann ruft zum Kampf gegen schlechte Formulierungen auf, und ich kämpfe mit.
Sie wollen etwas ganz Einfaches sagen, hätten aber gerne, daß es kompliziert und vor allem sehr, sehr fachmännisch klingt?
Sagen Sie nicht: Dies Dreckwetter macht mich fertig!
Sondern sagen Sie: Ich tendiere bei den derzeitigen klimatischen Verhältnissen zu witterungsbedingten Depressionen.
Sagen Sie nicht: Ich bin pleite!
Sondern sagen Sie: Meine finanzielle Situation hat sich dahingehend entwickelt, daß bedeutendere Investitionen den Rahmen meiner Möglichkeiten sprengen.
Sagen Sie nicht: Der Kaffee ist alle!
Sondern sagen Sie: Die Koffeinsituation muß nach eingehender Bestandsanalyse negativ bewertet werden.
Sagen Sie nicht: Das Essen war lecker.
Sondern sagen Sie: Wenn auch möglicherweise nicht alle ernährungsphysiologischen Gesichtspunkte gebührend beachtet wurden, wurde doch – oder vielleicht gerade deshalb – das Lustzentrum in hohem Maße stimuliert.
Sagen Sie nicht: Du bist schön!
Sondern sagen Sie: Meine ästhetischen Ideale werden durch dich vollauf befriedigt.
Sagen Sie nicht: Ich liebe dich!
Sondern sagen Sie: Meine seelisch-geistige Innensituation wird durch dich dergestalt beeinflußt, daß eine Vertiefung der Beziehung auch nach Abwägung aller Risiken noch immer geraten scheint.
Nur wundern Sie sich nicht, wenn die Antwort anders lautet als “Ich dich auch”.
Eine Antwort auf Wo wir gerade bei Phrasen sind…