Kopfkino ist klar. Aber Kopftheater ? In Wien ist eine Schauspielgruppe aus Hamburg zu Gast *Theater ohne Licht* und ihr könnt euch sicher schon denken, was die hier machen. Genau. Anlässlich des zweijährigen Jubiläums des *Dialogs im Dunklen* führen die 4 Schauspieler im Wiener Schottenstift dieses Wochenende das Stück *Das Phantom vom Fischmarkt* auf. Was sie da allerdings genau aufführen, das bastelt man sich als Zuschauer im Kopf selber zusammen. So hat dann quasi jeder nix, keinesfalls das gleiche und doch wieder alles auf seine Art gesehen. Denn es gibt nichts zu sehen.
Ein blinder Guide führt die Zuschauer zu ihrem Platz, alles im Finsteren. Hat ja auch seine Vorteile, denn es ist dann ganz egal, welchen Sitzplatz man hat und ob der Vordermann das berühmte Stück zu groß ist, bleibt sich auch gleich.
Zwei Morde am Hamburger Fischmarkt, ein paar Verdächtige, ein Phantom, das sein Unwesen treibt und der Duft von Kaffee, Blumen und schmauchenden Pistolen bilden die Grundlage für’s Kopftheater. Die Schauspieler bewegen sich im ganzen Raum, zwischendrin und mittendurch die Zuschauer wechseln sie ständig ihren Standort und dazwischen wird es dem Zuschauer – obwohl ? – anheim gestellt, die Szenerie des Bühnenbildes selbst zu entwerfen. Wie sieht er wohl aus, der Kommissar ? Der Dieb ? Wie bunt ist das Markttreiben ? Man blickt in Richtung der Schauspieler (Schau? auch hier bräucht’ man dann einen anderen Begriff), um dann doch wieder nur nix zu sehen.
Da werden alle anderen Sinne gefordert, die wir als Sehende im Alltag oft nur kläglichst wahrnehmen.
Empfehlenswert !
Helmut Schachinger, Leiter des Projekts *Dialog im Dunkeln*, Schottenstift, Freyung 6, 1010 Wien hat erzählt, dass es ebendort eine Führung in absoluter Finsternis gibt, bei der Blinde Sehende in absoluter Dunkelheit zielsicher durch Alltagssituationen navigieren.
Überdies, und das find ich besonders interessant, gibt es ein Farbbuch für Blinde.
*Das schwarze Buch der Farben* heißt es und damit können sich Blinde Farbwissen aneignen.
Sylvia, die trotz guter Sehkraft ja auch des öfteren im Dunklen tappt
so, jetzt hab ich einen Riesenkommentar hingeschrieben und er ist weg
(aber echt, es ist nur Leere)
danke fürs Mitteilen , hört sich interessant an !
in Wiesb. gibt es ein Haus der Sinne. Einmal war ich in einem Raum, wurde von einer Blinden geführt, bestellte was zum Trinken und musste im Dunkeln bezahlen. Das war sehr seltsam, dieses Gefühl, nichts zu sehen…..