Es gibt Dinge und natürlich auch Menschen im Leben (ja, wo sonst ?) zu denen man uneingeschränkt *ja* sagt. Sagen möchte. Oder noch immer sagt, auch wenn sie einen schon über einen längeren Zeitraum begleiten.
Gestern Abend saß ich wieder in einem Haufen Sachen, ein bissi wie Aschenputtel – die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen -hab’ gesichtet und geschlichtet, um Raum für *Nichts* zu schaffen.
Nichts ist eigentlich super, denn darin kann noch alles stattfinden. Nichts – als Raum für Möglichkeiten und wenn’s sein muß, auch für Notwendigkeiten.
Zwischendurch hab ich da und dort zu lesen begonnen, wie man das halt so macht, wenn man ausmistet, da schlag ich z.B. ein Buch dann an einer beliebigen Stelle auf und lese orakelhaft die Zeilen, die sich mir anbieten.
Und immer scheint es um das Thema: *Was brauch’ ich noch, was brauch’ ich nicht mehr ?* zu drehen. Und um Prioritäten.
In einem Buch, das noch bleiben wird, ging es darum, 10 Werte zu schlichten und zwar in der Reihenfolge der persönlichen Wichtigkeit. Auf Anhieb war das mal gar nicht möglich, das sagt auch der Autor, deshalb nimmt man sich immer zwei Werte raus und stellt sie einander gegenüber: “Welcher ist mir für MEIN Leben wichtiger ?”
Wenn’s euch interessiert, welche Werte es zu sortieren gab, dann schreib ich sie ab. Also, ich schreib sie nicht ab, sondern hier rein
Erstaunt hat es mich jedoch sehr, welcher Wert den höchsten Stellenwert in meinem Leben hat – also von denen, die mir das Buch angeboten hat.
So bringt Ausmisten auf eine ganz pragmatische Art nicht nur Klarheit und Ordnung in die diversen Kasterln rein, sondern auch in den Kopf.
Und ins Herz.
Was an erster Stelle bei mir steht ? Das verrate ich nicht, nur soviel, dass es die vielbemühte Liebe nicht ist. Den ersten Platz nimmt eine andere Qualität ein, die, wenn sie da ist, alles gut sein lässt.
Welcher Wert steht bei euch ganz oben ? Kann gedanklich beantwortet werden, die Frage.
Aber auch gilt wieder: nur einer !
Sylvia – innerlich sortiert
Respekt ist wichtig. Und Demut. Bescheidenheit. Freundlichkeit. Dankbarkeit. Freude. Und Liebe geben. Das sind meine Top seven.
Die Reihenfolge ist willkürlich.
Danke ! Wichtig ist die Reihenfolge. Warum, das schreib ich im nächsten Beitrag.
Oh, das klingt alles sehr sehr schön was Du da tust…
Ich tippe mal auf Gelassenheit als Deinen höchsten Wert…
Ich habe die angesprochene Übung schon mehrmals durchgeführt und mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass sich da die Präferenzen zeitweise auch verschieben. Es ist eben auch immer alles in den umgebenden Zusammenhang gestellt und so spiegelt man mal den einen, mal den anderen Wert…
(und ich habe tatsächlich mal von einer lieben Freundin ein Excel-Blatt bekommen, wo man die Reihenfolge und *Be-Wertung* der Werte ganz Frederic Vester-like kybernetisch priorisieren kann – - – nur: was macht man dann mit dieser Information??? )
Nein, Gelassenheit ist es nicht. Nicht direkt.
Aber es ist etwas, das Ruhe in mir erzeugt.
Ja, das Werte-ranking verändert sich.
Durch die Umgebung, vieles haben wir ja durch unsere Erziehung und später dann durch den Freundeskreis, Kollegen etc. ein bissi mitübernommen.
Die Frage, was es bringt, ist durchaus berechtigt und mir war es auch nicht gleich klar, wozu das *in eine Reihenfolge bringen* gut sein soll, denn Liebe, Leidenschaft, Sicherheit, Abenteuer und so weiter, da sagt ja kaum jemand: “Nein, das mag ich nicht,” das ist doch alles nett. Ich will das alles haben !
Aber wir sind auf der anderen Seite bereit, einen Wert dem anderen vorzuziehen, vielleicht geschieht dies auch unbewußt.
Es geht um eine innere Entscheidung, die wir da getroffen haben, die ja aber auch jederzeit veränderbar ist. Vorausgesetzt, wir wissen, wofür wir uns entschieden haben, damit wir davon Abstand nehmen können. Oder den Wert einfach ein Stück weiter nach hinten schlichten, weil der Wert, der ganz oben prangert möglicherweise gar nicht unserem Innersten entsprungen ist und wir nur glauben, dass er uns glücklich macht. Weil er vielleicht andere glücklich gemacht hat oder weil wir ihn uns antrainiert haben, um halbwegs unbeschadet durch’s Leben zu kommen.
Ich schreib dann noch was dazu, im nächsten Beitrag.
Welchen Wert du dem dann zumisst, das überlass ich dir
Ich fahr übrigens heute in der Nacht nach SHA. Am Montag geht es dann zurück. Altdorf ?
Liebe Sylvia, ja klar interessiert es mich, welche Werte es zu sortieren gab… Beschäftige ich mich sowohl privat als auch beruflich mit Werten… bei mir sind immer wieder die Werte “persönlicher Freiraum” und “Harmonie” ganz weit oben, das ist von Kontext zu Kontext allerdings unterschiedlich…
Bin gespannt auf Deine Liste:-). Liebe Grüsse Andrea
@indivisuell: was man mit dem Wissen macht, welche Werte einem wichtig sind? Man kann versuchen, nach seinen Werten zu leben; eine Partnerschaft leben, in der diese uns wichtigen Werte gegeben sind; einen Job machen, in denen der Wert gelebt werden kann. Und man kann auch herausfinden, was man NICHT oder NICHT MEHR machen möchte… das sind so meine Gedanken auf Deine Frage. Lieben Gruss Andrea
Oh ja unbedingt! Sylvia kennt mich ein bisschen näher und weiß, dass ich gerne im Analysieren und sortieren steckenbleibe und mein Kommentar war dann auch mehr eine Mahnung an mich, dies immer im Gedächtnis zu behalten als eine Provokation nach außen
Ich finde es schwierig, sich im Alltag an seine Werte zu erinnern und diese zu verwirklichen – am leichtesten gelingt es mir noch indem ich mich beständig durch solche Artikel wie obigen inspirieren lasse… steter Tropfen, sozusagen.
Liebe Andrea,
Ich schreib die Werte in den nächsten Beitrag rein.
Was ich ja auch spannend finde bei der Arbeit mit Werten ist die Frage, ob es ein tatsächlicher Wert ist, der meinem Innersten entspringt oder ist er vielleicht eine Flucht ? Weil ich möglicherweise ausweiche ?
Persönlicher Freiraum find ich als Wert sehr schön und er ist auch mir sehr wichtig. Harmonie halt ich nur eine Zeitlang aus, da tut sich dann zuwenig. Oft kommt dann gleich mal der Gedanke dazu: “So, das war es also.” Ich brauche Reibungsflächen, dass auch mal was nicht geht, das ist zwar unangenehm, und wenn man mich fragt möchte ich das natürlich nicht, aber da durchzugehen liefert hinterher ein wunderbares Gefühl, nur der Weg dazwischen ist halt blöd. Aber nachher ist es super !
Ab und zu muß man eben springen. Ich bin letzte Woche gesprungen.
Vorher: örgs – Was mach ich da eigentlich ? Und warum tu ich mir das an ?
Nachher: Alles bestens
Ganz oben bei mir steht sicherlich die Zufriedenheit…
Sie ist der Schlüssel für mich zu einem ausgeglichenen und harmonischen Leben…
Darum steht sie wohl ganz oben…
Das ist ein sehr angenehmer Wert.
Liebe Sylvia, ich zähle Dir spontan mal auf, welche 10 Werte mir zuerst einfallen.
Das ist vermutlich dann auch meine Reihenfolge.
Ich gespannt, ob Du Dich noch ein wenig mehr outest…
Gesundheit – Achtung – Wertschätzung – Aufrichtigkeit – Gemeinsinn – Freiheit – Angemessenheit (statt Gerechtigkeit) – Sinn im Sinne von sinnvoll und bedeutungsvoll – das sind nur 8, weitere müsste ich spontan suchen -
danke für diesen schönen Impuls
LG Ulf
Interessant. Und noch interessanter wäre es zu wissen, ob das die tatsächliche Reihenfolge ist.
Du würdest also z.B. Aufrichtigkeit der Freiheit vorziehen ?
für mich ist auch die Zufriedenheit sehr wichtig
Dankbarkeit, dass ich glauben kann, dass ich mich in Gottes Händen aufgehoben weiß, wenn ich schwach werde
liebe Sylvia, in schwierigen Zeiten habe ich gelernt, was es heißt, angenommen zu sein , mit allen Schwächen
manchmal ist es schwer, durch ein Tal zu gehen, wenn die Seele weint
wenn ich das Schwere aushalten kann und mich dabei geliebt fühle, dann bin ich glücklich und zufrieden…..
Es ist nicht immer leicht, aber im Schweren zu wissen und spüren, dass man gehalten wird, das ist für mich Glück….
ich bin dankbar ….. auch schwach sein zu können
ich gebe nicht auf, niemals mehr !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe Erinnerungen an Zeiten, in denen ich nicht mehr leben wollte
ich dachte ich kann nicht mehr….
es geht immer weiter
auch jetzt
ich weine gerade
schicke Dir ein paar Tränen
Tränen der Dankbarkeit
dass ich das hierher schreiben kann
vielleicht war ich gerade etwas verwirrt
so geht es mir im Moment
Danke !
Weinen tut gut. Find ich. Da wird es ganz warm … da ist man ganz mit sich …
Mit seinen Schwächen – also, die eigene Ausprägung, die man als eine solche empfindet – willkommen zu sein, ist jedenfalls ein Geschenk.
Die Frage ist, was denn eine Schwäche als solche kennzeichnet ?
Ich hab heute und auch gestern viel über Werte nachgedacht und mich mit innigen Freundinnen darüber unterhalten.
Und auch über diesen Ansatz in dem Buch, der dazu auffordert, Werte in eine Reihenfolge der Wichtigkeit zu bringen.
Ich bin nicht sicher, ob die natürlich sind, die Achsen, die wir damit aufspannen, wohl aber glaube ich, dass wir das tatsächlich so machen.
Vielleicht müssen wir uns gar nicht entscheiden, was der wichtigste Wert in unserem Leben sein soll ? Was aber zu stimmen scheint, ist, dass wir das so machen. Wir verzichten z.B. auf Leidenschaft zugunsten der Sicherheit.
Das kann ja auch alles gleichzeitig stattfinden. Und hierin scheint die Crux zu liegen, der innere Raum scheint von der Struktur so angelegt zu sein, dass er Werte gegeneinander aufwiegt.
Ich muß da noch ein bissi dran herumdenken
Danke, ja Weinen tut gut und Zuspruch auch.
Zuviel Denken und Reden verwirrt mich manchmal sehr.
Viele Veränderungen und Impulse beschleunigen bei mir eine Erschöpfungsdepression, die mir gerade einmal wieder Besuch abgestattet hat. ….
Aber die Veränderungen und das Hinschauen und -Spüren bewirken das weitere Wachstum. Ich möchte ja wachsen und reif werden.
Manchmal braucht man die Stille ……
“Ein Wort zuviel ist ein Gedanke zu wenig” – das stand gestern bei der Chirurgin auf dem Kalender , die mit mir die Fuß – OP besprochen hat und ganzheitlich behandelt. Das ist ein großer Wert für mich. Sie hat mich als ganzen MENSCH wahrgenommen und nicht nur meinen Zeh behandelt.
Ich bin es mir wert……
darüber ließe es sich weiter nachdenken……
Der Spruch gefällt mir.
Ja, das Reden, also die Geschichten, die wir erzählen, sind ein wunderbares Ablenkungsmanöver, um nicht fühlen zu müssen.
Kopf schützt Herz.
der Verstand weiß nicht
was das Herz braucht
Hier schließt sich der Kreis zum Wertethema.
Sind die Werte vom Kopf gemacht oder kommen sie von Herzen ? Wird eine Durchmischung sein.
für mich ist das Herz eigentlich das, was wirklich ehrlich ist. Wenn ich genau hinspüre, weiß ich , was es mir sagt…. und der denkende Kopf, der über die vielen Gedanken immerzu nachdenkt , kommt auch nur zur Ruhe, wenn ich das Herz einmal sprechen lasse
ich habe einmal bei theomix was gedichtet :
Erika sagt:
19. 1. 2009 um 12:33 | Antwort
Kopf an Herz
Kopf: Herz, was denkst Du?
Herz: Ich FÜHLE
Kopf: Wie?
Herz: Denk mal drüber nach!
e.m.
herzliche Grüße von Erika
das kam mir gestern morgen “zugeherzt”
Kopf an Herz
Kopf: Herz, was denkst Du?
Herz: Ich FÜHLE
Kopf: Wie?
Herz: Denk mal drüber nach!
e.m.
das hatte ich am 19. 1. 2009 einmal im Kommentar bei theomix geschrieben